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Als eine von wenigen hatte ich das Glück, schon sehr früh zu wissen, in welche berufliche Richtung ich einmal gehen möchte. Bereits während meiner Schulzeit prägte sich bei mir ein starkes Interesse an Architektur und historischen Gebäuden aus. Ich bin in meiner Freizeit gern in andere Städte gefahren und habe mir besondere Gebäude angesehen und dabei ganz besonders eine Leidenschaft für historische Gebäude entwickelt. Schlösser und Altstädte sind mir dabei genauso wie leerstehende Villen und Bauernhöfe ins Auge gestochen und im Gegensatz zu anderen konnte ich diesen vermeintlichen “Ruinen” stets einen Wert abgewinnen. Ich stellte mir vor, wie es wohl von innen aussehen würde, wie es aussah, als es neu gebaut und genutzt wurde und was man daraus machen könnte. Diese Einstellung manifestierte sich nach meinem ersten Praktikum 2010 und es entwickelte sich daraus ein Berufswunsch.

Nach dem Abitur absolvierte ich in der Hansestadt Wismar ein freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege, wodurch ich einen breiten Einblick in Berufe aus diesem Bereich erlangte. Neben handwerklichen Berufen konnte ich auch einen Einblick in die Arbeit der unteren Denkmalschutzbehörde, in die Arbeit von Architekt*innen und die Arbeit von Restaurator*innen gewinnen. Das half mir bei der Orientierung und bekräftigte mich in dem Wunsch Architektur und später Denkmalpflege zu studieren.

Im Architekturstudium lernte ich, mit vorgegebenen Eckpunkten, durch Abwägen und vergleichen, nach der bestmöglichen Option zu suchen. Gerade wenn es knifflig wurde, weil das Grundstück eine schwierige Form hatte oder es nur wenig Platz für die gewünschte Nutzung gab, war mein Ehrgeiz geweckt. Im Baubestand ist man durch das vorgegebene Gerüst oftmals eingeschränkter als auf der “grünen Wiese” und insbesondere beim Denkmal müssen besondere Vorgaben berücksichtigt werden. Durch das Denkmalpflegestudium in Bamberg lernte ich Denkmale richtig zu lesen, zu vermessen und zu dokumentieren. Ich hatte aber auch oft die Möglichkeit mich mit schonenden Nutzungen für Denkmale zu beschäftigen, was den Spagat zwischen Architektur und Denkmalpflege gut abbildete. Es ist eine Herausforderung, ein Denkmal in die heutige Zeit zu transferieren, ohne dessen Wert einzuschränken und dabei möglichst geringe Kompromisse auf beiden Seiten einzugehen.

Ich finde mich in beiden Berufen wieder. In der Bauforschung der Geschichte eines Gebäudes auf den Grund zu gehen und dabei eine Grundlage zur weiteren Bearbeitung zu schaffen, fesselt mich genauso wie eine Neunutzung und einen Umbau zu planen. Und auch das kontextuelle Entwerfen von Neubauten auf Brachflächen und Baulücken bereitet mir Freude.